01.07.2019

50 Jahre Round Table 48 Münster – Ein Fest

Wie kann ein Service Club, dessen Mitglieder mit 40 ausscheiden eigentlich 50 Jahre alt werden? Mit viel Engagement, Willen und Leidenschaft. Im Jahr 1969 traten junge und engagierte Männer in Münster zusammen und gruppierten Freundschaft, Leidenschaft und den Willen Gutes zu tun in der Charter eines neuen Tisches. Viele Projekte später bestehen noch immer der Zusammenhalt, die Gemeinschaft und diese Freundschaft. Im Juni 2019 wurde mit einem ganzen Tag Round Table 48 zelebriert.

Fahrradtour, oder wie man in Münster sagt, eine Leezentour oder die Stadtführung stehen am Vormittag zur Auswahl. Eingeladen sind Freunde, Mitglieder, Familien und Ehrengäste, sich den Festivitäten des Tages anzuschließen.

 

Am späten Nachmittag startet der Galaabend mit einem gemeinsamen Gruppenbild aller 70 Gäste am Hafen. Anschließend wird bei 36°C die ständige Nähe zu einer Flasche kühlen Getränkes in der Lokalität ‚Lolas Schicksaal‘ gesucht. Festlich und mit stimmungsvollen, da persönlichen Worten eröffnet unser Präsident Jens den Abend. Joachim Stricker, Gründungsmitglied von 1969, erinnert an die Anfänge und frühen Errungenschaften von Round Table 48 in Münster.

Auch Björn Schirmer, Past Präsident Round Table Deutschland, gratuliert zum Jubiläum und beschenkt alle aktuellen Mitglieder mit feinsten Manschettenknöpfen im Round Table Design. Es wird gelacht, gegessen, angestoßen und die ein oder andere Anekdote aus den letzten 50 Jahren pointiert erzählt.

 

Auch unser Distriktspräsident Thomas Wiesemann feiert mit vollem Herzen und spendablen Händen mit und ehrt, wie auch der Patentisch 230 aus Warendorf durch Präsident Matthias Elpers, die Ergebnisse aus 50 Jahren Tabling.

 

Es war ein schönes Fest mit guten Freunden und viel Herz. Die perfekte Motivation für die neue Generationen Round Table 48 Münster und die nächsten 50 Jahre.

Wir danken allen Gästen für das schöne Miteinander, das Engagement in jedem Projekt und nicht zuletzt der Freundschaft über die Regeln der Clubs hinweg, side by side.

 

 

PS: und weil die Ansprache unseres Präsidenten so schön war, legen wir Sie für euch hier ab.
 

Guten Abend liebe Freundinnen und Freunde,
ich möchte Euch herzlich zum Galaabend zum Anlass des 50jährigen Charterjubiläums des Round Table Münster begrüßen. Schön, dass Ihr da seid.

Ganz besonders begrüßen möchte ich unsere Gründungsmitglieder, ohne die wir alle heute dieses freudige Ereignis nicht feiern könnten.

Ich begrüße herzlich

  • Joachim Stricker mit seiner Frau Carola. Vielen Dank Joachim, dass Du uns in Vorbereitung der Veranstaltung mit Rat und Tat zur Seite gestanden hast und heute den Stadtrundgang gestaltet hast. Vielen Dank.

Weiterhin begrüße ich 

  • Jörg Baetge in Begleitung seiner Frau Elinor 
  • Wilfried Schlüter
  • Franz-Josef Zumnorde-Mertens mit seiner Frau Monika,
    schön, dass Ihr stellvertretend für alle damaligen Gründungsmitglieder (19 an der Zahl) heute bei uns seid und die lange Historie des Round Table Münster durch Euer Engagement damals möglich gemacht habt. Historische Einladung auf allen Tischen.
    Übergabe: Einen aktuellen Wimpel des Round Table 48 Münster mit allen Unterschriften der aktuellen Mitglieder, jeweils gespickt mit dem aktuellen RT48MS-Pin mit unserem schönen Rathaus in der Spezialedition „gold“, überreichen.

Zudem freue ich mich sehr, dass Björn Schirmer, nicht nur frisch gebackener Past Präsident des Round Table Deutschland, sondern auch vor zwei Wochen Papa geworden. Herzlichen Glückwunsch zur Geburt Eurer Tochter Franziska. Wir haben für Marlene und dich noch eine Kleinigkeit. Nervennahrung. ;-) 
Björn repräsentiert heute nicht nur das Round Table Deutschland Präsidium, sondern auch den RT17 Bielefeld, der den Round Table Münster zusammen mit dem RT Darmstadt und dem RT Orleans aus der Taufe gehoben hat. Schön, dass Du da bist.

Weiterhin begrüße ich Vertreter unseres Distrikts Nr. 5. Aus dem Präsidium sind heute anwesend der 

  • Präsident Thomas Wiesemann (RT 150 Höxter/Holzminden) 
  • und sein Vizepräsident Patrick Droll (RT 42 Bielefeld-Sennestadt).


50 Jahre Round Table Münster. Eine lange Zeit, von der ich leider oder soll ich sagen glücklicherweise bis zum heutigen Tag zwei Jahre Teil sein durfte.  Am 16. Juni 2017, also fast genau vor zwei Jahren durfte ich Teil des „geilsten“ Clubs der Welt werden. Rückblickend viel zu spät mit meinen damals 36 Jahren. Dazu eine kleine Geschichte, wie es mir damals als Aspirant und Jungtabler ergangen ist:

Wie es sich gehört, hatte ich an 6 Tischveranstaltungen teilgenommen, sogar das AGM in Osnabrück als Aspirant besuchen dürfen und meinen Ego-Vortrag bei Christian Leupold im Garten gehalten.
Nun kam der Tag der Tage. Die damaligen Mitglieder hatten sich überlegt mich im Rahmen des Euromeetings als Mitglied bei Round Table aufzunehmen – natürlich ohne mich vorher zu informieren. 

Freunde aus aller Welt - Norweger, Belgier, Franzosen, Österreicher und auch Südafrikaner -  kamen in die schönste Stadt der Welt, um mit uns ein schönes Wochenende zu verbringen. 

Abends saßen wir im Mühlenhof in netter Runde zusammen. Unser damaliger Präsident Thomas Lochthowe startete das Aufnahmeritual. Der RT48 Münster Krug wurde mit einer Mischung aus Bier und Jägermeister gefüllt. :-) Und ja, der Glasboden des historischen Stücks ist nach wie vor nicht dicht. 
Nachdem ich die Aims & Objects auf Englisch (wir hatten ja Gäste aus aller Welt) verlesen und den Krug – natürlich in einem Zug – geleert hatte, wurde ich von Thomas gepinnt und war von da an Tabler. Ein schönes Gefühl. Endlich Tabler. Endlich nicht mehr im Mittelpunkt, endlich einen entspannten Abend verleben.

Lange konnte ich mich allerdings nicht entspannen und mich über meine Aufnahme in den RT48 Münster freuen. Denn auf einmal erhob sich Gerhard vom RT48 Krugersdorp aus Südafrika und bot mir die Mitgliedschaft bei den Buffalos des Round Table an.

Der altehrwürdige Club der Buffalos kümmert sich liebevoll um die Trinkkultur im Round Table weltweit. Grob erklärt, darf derjenige der einen solchen Pin hat, in einer netten Runde den Ausruf Buffalo tätigen und jeder in der Runde der sein Getränk nicht mit der linken Hand zum Mund geführt hat, muss dieses Getränk dann in einem Zug leeren oder aber dem Buffalo einen Drink ausgeben.

Etwas überrumpelt, aber stolz, dass ich mir auch diese Ehre zu Teil werden sollte, sagt ich unter der Aufsicht zahlreicher Tabler: Ja, ich will. Es hat ein wenig was von Heiratsantrag. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht kannte, war das Aufnahmeritual der Buffalos. Der Krug wurde wieder gefüllt (wieder mit Jägermeister & Bier) – ihr könnt ahnen wie es mir später am Abend ging. Der Sinn und Zweck des illustren Clubs der RT Buffalos wurde verlesen, der Buffalogruß gezeigt und der heiß begehrte Buffalo Pin wurde  mir vor die Nase gehalten. Ich wollte mich bedanken, den Pin in Empfang nehmen und zum Buffalogruß übergehen, als ich begriff, dass Gerhard den Buffalo Pin so leicht nicht hergeben wird. Gerhard klärte mich auf, dass er mir den Pin nicht überreichen werde, sondern mich im Wahrsten Sinne des Wortes pinnen werde. Daher fragte er mich, ob ich den Pin denn gerne ins Ohrläppchen oder in die Brust haben wolle. Alternativen dazu gäbe es nicht. Ich fragte mich kurz in welche Sekte ich den hier hineingeraten bin. Christian holte mich wieder in die Realität und flüsterte mir zu: Ohrläppchen, Ohrläppchen. Ich dachte kurz nach und sah mich bereits blutüberströmt und mit einem Loch im Ohrläppchen vor der gesamten RT Gemeinschaft stehen. Innerlich skeptisch, aber äußerlich mit voller Überzeugung sagte ich: Brust. Ich machte meinen Oberkörper frei, Gerhard brachte sich in Stellung und rammte mir gekonnt mit der flachen Hand den Pin in die linke Brust. Noch heute gibt es ein Foto von mir und Gerhard auf dem der Abdruck seiner Hand auf meiner Brust zu sehen ist. Aufgrund der Wucht des Schlages blieb der Pin meiner Brust stecken – es blutete nicht. Genug Mediziner waren anwesend. Der Pin war desinfiziert. Alles war unter Kontrolle. Dass der Pin stecken blieb war mein Glück, so musste ich das Ritual nicht nochmals über mich ergehen lassen. 

Seit diesem Tag vor etwas mehr als zwei Jahren bin ich nun stolzer Tabler und Buffalo.  

So oder so ähnlich (vielleicht ohne die Buffalo Geschichte) ist es wahrscheinlich vielen Neutablern ergangen. Nach der Aufnahme in den Round Table bleibt zunächst ein Gefühl der Unsicherheit: Auf was lasse ich mich da ein? Wofür steht Round Table eigentlich? Was macht Round Table so besonders? Das zu begreifen, dafür reichen sechs Tischabende nicht aus. Das dauert seine Zeit und das ein oder andere gemeinsame Erlebnis, wie zum Beispiel weitere Tischabende, Serviceprojekte, Besuch und Austausch mit anderen Tischen, Teilnahme an AGMs, Teilnahme an der Funta Cula, Teilnahme an Euromeetings/Worldmeetings oder Fahrten ins Ausland zu diversen Events. Nach und nach begreift man was Round Table ausmacht.
Dazu zwei Schlagworte, die für mich besonders hervorzuheben sind:

 

Freundschaft:

Mitglied dieses Clubs zu werden bedeutet, dass man schlagartig neue Freunde fürs Leben (wir Tabler sagen auch: Lebensfreunde) gewinnt. Und das nicht nur in Münster oder in Deutschland, sondern sogar auf der ganzen Welt. Die Offenheit, Freundschaftlichkeit und Hilfsbereitschaft mit der sich Tabler über Berufsgrenzen und Ländergrenzen hinweg begegnen ist herausragend: Meeting old friends for the very first time. Das ist nicht nur eine Phrase, sondern Programm. Das konnten wir gerade vorgestern wieder mit Gästen des RT200 Richards Bay, die mit Ihrem Partnerclub vom RT 200 & LC 2Rheine in Münster zu Gast waren. Man knüpft Freundschaften mit Menschen, mit denen man zuvor wenig bis keine Berührungspunkte hatte und denen man sonst vielleicht nicht begegnet wäre. Zu späterer Stunde nach einem Event haben wir im kleinen Kreis auch in Münster darüber diskutiert. Es war ein sehr offener und ehrlicher Austausch: Ohne RT hätten wir wahrscheinlich nie etwas miteinander zu tun gehabt (vielleicht nicht mal etwas miteinander zu tun haben wollen); nun sind wir Freunde.

Service:  

Sich darüber hinaus gemeinsam mit einem starken Team in Münster für gute Zwecke einzusetzen (Hands-On Charakter) gibt ein gutes Gefühl, schweißt zusammen und motiviert für neue Taten in der Zukunft. 

  • Das gute Gefühl, wenn eine Kindergartengruppe in gelben Round Table Warnwesten um die Ecke biegt. 
  • Das gute Gefühl, wenn Kinder sehen können, dass sie ihre ganze Schulklasse nicht im toten Winkel sehen können und das in ihren Verkehrsalltag mitnehmen. 
  • Das gute Gefühl, wenn Kinderaugen an der Aa beim Entenrennen mitfiebern und damit ermöglichen, dass der Alltag von Kindern im UKM zumindest ein wenig erträglicher wird.
  • Das gute Gefühl, wenn Kinder aus Münster und Umgebung Päckchen packen und Round Table es ermöglicht, dass diese bei Kindern in Osteuropa, die sonst keine Weihnachtsgeschenke bekommen würden, ankommen und dort für ein wenig Freude im sonst tristen Alltag sorgen.

Ich bin stolz auf meine 16 Mittabler in Münster und darauf was wir in Münster mit der Unterstützung des Ladies Circle  und Old Table immer wieder aus Neue auf die Beine stellen. 

Vielen Dank an Euch alle und auf die nächsten 50 Jahre Round Table 48 Münster. Darauf möchte ich mit Euch anstoßen.

 

Andreas Duck, RT 48 Münster

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